Sommer 2023

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Hola 

Für einmal möchte ich mit dem kulinarischen Teil beginnen. Als gelernter Koch (lange ist es her) stöbere ich auch heute noch gerne in Kochbüchern – einerseits zur Inspiration, andererseits um eigene Interpretationen in die bestehenden Rezepte zu integrieren. So stiess ich auf ein spannendes, mediterranes Gericht des Starkochs Paul Minchelli. Die Umsetzung allerdings schien mir sehr aufwändig zu sein. Ich überlegte mir also, wie ich dieses «Pastagericht» vereinfachen und trotzdem köstlich inszenieren könnte. Obwohl ich bis heute noch nicht weiss, wie das Original schmeckt, denke ich doch, dass sich mein Rezept nicht verstecken muss. Es schmeckte mir so gut, dass es nun den Weg hierher gefunden hat.

Zur Schärfe der Chili sowie zur leichten Süsse der Crevetten, der Tomaten, der Orange und des Lavendelhonigs würde ein spanischer Wein hervorragend passen.

So erinnerte ich mich an die Begegnung mit Joan Angel Lliberia aus der Terra Alta – südlich grenzend ans berühmte Priorat und circa zwei Autostunden von Barcelona entfernt. Mit ihm kreierte ich schon den ersten Winterwein aus den Wein-Jahreszeiten: den Clos Brun, ein Rotwein der grossen Anklang fand und im Nu ausverkauft war. 

Das Pastagericht im Hinterkopf erinnerte ich mich, dass Joan auch wunderbare Weissweine in seinem Refugium anbaute. Schnell war der Entschluss gefasst, ihn mit der Bitte zu kontaktieren, mir eine Cuvée aus Grenache blanc und Viognier abzufüllen. Spanien im Teller, Spanien im Glas – was für ein Segen.

Meiner Bitte wurde mit grosser Freude entsprochen, womit nun ein ausgewogener, perfekt balancierter Wein den Weg zu Ihnen gefunden hat. Der Clos Brun blanco duftet nach Mango, grünem Apfel, Quitte, etwas Zitrus und Maracuja. Der Ausbau im Barrique ist dezent und nicht dominant, gibt aber zusätzlich Kraft und Fülle. Entscheidend ist aber die herrlich eingebundene Säure, die in der Kombination mit dem Gericht wahre Gaumenfreuden entfacht und den Wein mit der Pasta wunderbar vermählt.

Viva España 

Euer Bü

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Passend zum Wein:

Paccheri al mar
Rezept für 4  Personen

500 g Paccheri (wenn möglich mittlere Grösse)

1 Gemüsezwiebel in Streifen geschnitten

2 Schalotten fein gehackt

1 Knoblauchzehe fein gehackt

BÜs Olivenöl nach Belieben

200 g gehackte Tomatenpelati aus der Dose (Abtropfgewicht)

1 Prise Chilipulver (nach Belieben)

1 Esslöffel Ingwer geschält und gehackt

1 Dose Hummersuppe (erhältlich in
(3 – 4 dl) Delikatessgeschäften)

400 – 500 g Riesencrevetten ohne Schale

1 Orange (etwas Abrieb, 1/4 des Safts)

2 – 3 EL Lavendelhonig

1 – 2 EL Estragonblätter gehackt

5 cl Cognac 

Salz, Pfeffer, Olivenöl

Zubereitung

Zwiebeln, Schalotten im Olivenöl anschwitzen. Knoblauch, Ingwer beigeben und mitdünsten.

Pelati beifügen und ca. 1 – 2 Minuten weiterdünsten.

Jetzt Chilipulver, Hummersuppe, Lavendelhonig, Orangenzeste und -saft beifügen und etwas einkochen lassen.

Pastawasser aufsetzen und salzen.

Riesencrevetten würzen und im heissen Öl kurz kross anbraten. Aus der Pfanne nehmen und warm stellen. Den Bratensatz mit Cognac ablöschen und zur Sauce geben.

Die Paccheri al dente kochen, etwas Pastawasser beiseitestellen. Paccheri gut abtropfen lassen.

Riesencrevetten halbieren und inklusiv dem gebildeten Saft zur Sauce geben. Abschmecken. 

Paccheri und zum Emulgieren etwas Pastawasser beifügen und gut mischen. In tiefen, vorgewärmten Tellern anrichten und mit etwas Estragon bestreuen.

Sterne-Küche für zu Hause … Viva España!